Studierende

TU Berlin Studierende besuchen Betriebsrat von Mercedes-Benz Marienfelde

17.04.2025 | Studierende der Technischen Universität Berlin tauchten in die Welt von Mercedes-Benz in Marienfelde ein. Vom Digital Factory Campus bis zur Motorenfertigung – spannende Einblicke und intensive Diskussionen prägten den Besuch. Besonders beeindruckend: die starke Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Unternehmen und die Bedeutung sozialer Aspekte wie Pausenzonen und Mitbestimmung. Ein Besuch, der zum Nachdenken anregt und Lust auf mehr macht!

Studierende der TU-Berlin zu Besuch im Mercedes-Benz-Werk in Marienfelde. Foto: IG Metall

Am 10. April 2025 begrüßte der Betriebsrat von Mercedes-Benz Marienfelde Studierende der Technischen Universität Berlin. Die diese nehmen am Seminar Soziologie des Ingenieurinnen-Berufs* teil, das sich der Verantwortung von Ingenieur*innen für die Gesellschaft widmet. Es hinterfragt, ob technisches Wissen lediglich der Kapitalvermehrung dient oder auch zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen, wie der sozial-ökologischen Transformation, beitragen kann. Das Seminar wird von der IG Metall unterstützt und im IG Metall Haus durchgeführt.

Mit dem steigenden Engagement Studierender in Gewerkschaften gewinnen Netzwerke zwischen Arbeitswelt und Wissenschaft zunehmend an Bedeutung. Gemeinsame Perspektiven auf zukünftige Herausforderungen, wie die Mobilitätswende, stehen dabei im Fokus.

Um die praktische Seite betrieblicher Herausforderungen zu erleben, öffnete Mercedes-Benz Marienfelde seine Türen. Die Studierenden besichtigten den neuen Digital Factory Campus sowie Teile der bisherigen Motorenfertigung. Rene Borchardt und Rick Haack, langjährige Mitarbeitende, führten die Gruppe und erläuterten sowohl ihren beruflichen Werdegang als auch den laufenden Wandel des Unternehmens. Anschließend gab Stefan Sablowski, Vertrauensmann und Betriebsratsnachrücker, Einblicke in die Transformationsprozesse des Unternehmens. Der Standort Marienfelde ist durch die Elektrifizierung des Automobilsektors stark betroffen, doch durch einen Zukunftstarifvertrag konnte eine Perspektive zur Transformation geschaffen werden.

In der Diskussion mit den Studierenden kamen zentrale Fragen auf: Wie kann die Transformation erfolgreich gestaltet werden? Gibt es Gewinner und Verlierer unter den Beschäftigten? Und welchen Einfluss hat die Politik auf die Transformation und die ökologische Sinnhaftigkeit von Luxusprodukten? Beeindruckend für die Studierenden war die starke Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Unternehmen und der Wunsch, ihr gesamtes Arbeitsleben dort zu verbringen. Zudem wurde die Bedeutung sozialer Aspekte wie Pausenzonen und Mitbestimmung deutlich, die zu einer erfolgreichen Unternehmenskultur beitragen. “Gewerkschaften habe ich bisher nur durch Streiks wahrgenommen. Das sie ein wichtiger Akteur beim Gestalten der Transformation sind, ist mir erst in diesem Seminar bewusst geworden” resümiert ein Studierender. “Gewerkschaften sind ein starker Gesellschaftspolitischer Player und erst durch dieses Seminar bin ich auch in meinem privaten Umfeld darauf gestoßen, wie viele Menschen aus meinem Umfeld sich gewerkschaftlich engagieren. Die Anregungen kritisch zu hinterfragen nehme ich mir mit.”

Ein besonderer Dank gilt allen Beteiligten dieser Exkursion sowie den Referent*innen des Seminars:

Katharina Mosene (netzforma e.V.): Feministische Netzpolitik

Christoph Hahn (IG Metall): Gewerkschaft – Transformation und Mobilitätswende

Valentin Niebler: Tech-Workers: Marginalisierung oder Gegenmacht

Von: mr

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