KFZ-Handwerk

Entschlossen und laut: KFZ-Handwerk zeigt Stärke in der zweiten Warnstreikwoche

11.04.2025 | Mit den heutigen Warnstreiks in den Autohäusern in Dresden endet die zweite Warnstreikwoche im KFZ-Handwerk bei uns in der Region mit einem Wumms. Auch in den letzten Tagen haben sich wieder über 500 Kolleginnen und Kollegen aus zahlreichen Betrieben in Berlin, Brandenburg und Sachsen an Aktionen und Warnstreiks beteiligt.

Auch bei Volkswagen Automobile Leipzig stehen die Beschäftigten hinter der Tarifforderung: 6,5 % mehr Geld! Fotos: IG Metall

In Chemnitz gab es einen gemeinsamen Warnstreikzug von der BMW-Niederlassung und Volkswagen Automobile Chemnitz.

BMW in Berlin: Gerade für junge Menschen ist ein anständiger Lohn wichtig und macht deutlich, dass die Branche eine Zukunft hat!

Beschäftigte der Mercedes-Niederlassung am Berliner Salzufer unterstützen die Tarifforderung mit ihrer Unterschrift.

Gemeinsamer Warnstreik am 11.4. in Dresden.

Die zweite Warnstreikwoche in der Tarifbewegung im KFZ-Handwerk in Berlin, Brandenburg und Sachsen endet mit einem Wumms: Heute Mittag legten die Beschäftigten in den Autohäusern in Dresden gemeinsam die Arbeit nieder und setzten damit ein deutliches Zeichen. Insgesamt beteiligten sich damit in den zwei Wochen über 1.000 Kolleginnen und Kollegen aus zahlreichen Betrieben an den Aktionen und Warnstreiks in unserer Region.

Neben Dresden waren Berlin, Leipzig und Chemnitz in dieser Woche Schwerpunkte der Warnstreiks. Uwe Föhre, Betriebsrat in der Mercedes Benz AG Niederlassung Berlin, brachte die angespannte Lage in den Werkstätten am vergangenen Donnerstag in Berlin auf den Punkt: "Wir arbeiten am Limit. Die Werkstätten sind voll ausgelastet, der Fachkräftemangel verschärft die Situation – aber Anerkennung vom Arbeitgeber? Fehlanzeige.“

Die Forderungen der Beschäftigten sind daher klar: Es geht um eine faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen im KFZ-Handwerk. Als Metallerinnen und Metaller fordern wir 6,5 Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr für Auszubildende. Diese Forderung ist gerecht und dringend notwendig, um die steigende Arbeitsbelastung und die mangelnde Wertschätzung in unserer Branche zu bekämpfen. Ein besonderes Thema, über das wir ebenfalls mit den Arbeitgebern sprechen wollen, sind Möglichkeiten besonders belastete Beschäftigte entlasten zu können. „Entlastungskomponente“ ist das Stichwort dazu.

Der Gebrauchtwagenhandel boomt, aber der Neuwagenverkauf schwächelt, was den Servicebedarf in den Werkstätten erhöht. Unsere Auftragsbücher sind voll, aber wir arbeiten am Limit! Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Fachkräfte in andere Branchen abwandern, um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne zu erhalten. Besonders die Ausbildungsvergütungen müssen überproportional erhöht werden, um den dringend benötigten Nachwuchs zu gewinnen.

Die nächsten Verhandlungen im Tarifgebiet Nordost sind für den 24. April in Leipzig geplant. Dann erwarten wir, dass die Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt. Stefanie Haberkern, mitverhandelnde Tarifsekretärin aus der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen, betont: "Die Beschäftigten haben mit ihrer starken Beteiligung an den Warnstreiks gezeigt, dass sie es ernst meinen mit ihren Forderungen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeberseite sich bewegt und uns ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt."

Jetzt ist die Zeit, aktiv zu werden! Die Verhandlungen werden nur erfolgreich sein, wenn wir alle zusammenstehen und unsere Stimme erheben. Lasst uns in den kommenden Wochen mehr Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die IG Metall gewinnen und gemeinsam solidarisch, laut und entschlossen auftreten.

Jetzt liegt es an den Arbeitgebern, auf unsere berechtigten Forderungen einzugehen und den Weg für konstruktive Verhandlungen zu ebnen! Die Branche steht gut da, aber wir brauchen dringend Entlastungen – im Geldbeutel und bei der Arbeitszeit. Lasst uns gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen!

 

Von: mr

Immer auf dem laufenden bleiben